Layers Peeled: Enthüllte Sehnsucht
Layers-Reihe, Band 3
Neues Leben verbindet sie.
Alte Geister verfolgen sie.
Neue Geheimnisse lenken ihn ab.
Und die Geschichte wiederholt sich.
Allie Green, eine junge Polizistin, steht kurz davor, Tristan Cross mit der größten Neuigkeit ihres Lebens umzuhauen … gleich nachdem sie sich von dem Schock erholt hat, dass ihr Chef, Liebhaber und der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, sie gefeuert hat.
Tristan, Geschäftsführer der Ermittlungsfirma Cross Enterprises, hat ebenfalls ein paar Überraschungen für die Liebe seines Lebens parat, die Allie nicht vorhersehen kann.
Während die Schwangerschaftshormone ihr Liebesleben aufheizen und Allie und Tristan versuchen, ihre Beziehung und ihre Arbeit unter einen Hut zu bringen, sucht ein Geist aus der Vergangenheit Allie heim und harrt auf seine Gelegenheit.
Abgelenkt von Tristans Geheimnissen und Allies Sturheit erkennen sie nicht, welches bedrohliche Schicksal sich über ihnen zusammenbraut.
Denn wenn Gefahr verhüllt daherkommt, können sich Ablenkungen als tödlich erweisen.
Lassen Sie sich von der Geschichte um Allie und Tristan mitreißen, während die beiden darum kämpfen, ihr Happy End zu bekommen und zu überleben.
Warnung: Nur für volljährige Leser geeignet.
Anmerkung: Layers Peeled – Enthüllte Sehnsucht ist das dritte Buch der Layers-Reihe und sollte nach Layers Deep – Verborgene Sehnsucht gelesen werden.
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Vorschau zu Layers Peeled: Enthüllte Sehnsucht
Kapitel 1
Tristans Worte hallten unaufhörlich in meinen Ohren wider. „Du bist gefeuert. Du bist gefeuert. Du bist gefeuert.“ Das war definitiv nicht die Reaktion, die ich nach der Mitteilung erwartet hätte, dass ich mit seinem Kind schwanger war – was ich ihm allerdings noch nicht gesagt hatte. Die Neuigkeit steckte in meiner Kehle fest und plötzlich gehörte das kleine, in buntes Papier eingewickelte Überraschungsgeschenk auf seinem Schreibtisch, das winzige, weiße Schühchen enthielt, nicht mehr dorthin. Wie um alles in der Welt war dieser perfekte Morgen zu einem Albtraum geworden?
Der Raum verschwamm vor meinen Augen und meine Knie zitterten. Das goldene Licht der Sonnenstrahlen, das sich wie seidene Bänder durch die Rollläden schlängelte, ließ die Situation unwirklich erscheinen. Die Umgebung passte überhaupt nicht zu dem, was in mir vorging. Zorn begann in mir zu brodeln, aber das musste ich vor ihm verbergen. Eher friert die Hölle zu, als dass ich einem Mann erlaube, mir auf diese Weise zuzusetzen. Wenn es sein musste, würde ich dieses Baby allein großziehen. Ich zwang meinen Körper, Adrenalin zu produzieren, straffte die Schultern und fasste schnell einen Entschluss. Ich musste hier raus, und zwar sofort.
Ich erholte mich gerade von einer Schusswunde, war schwanger und dass ich jetzt gefeuert wurde, war die Krönung meines Lebenslaufs.
Ich stand da und starrte Tristan mit offenem Mund an. Dabei wartete ich auf den perfekten Moment, in dem meinem Hirn etwas Kluges einfallen würde, was ich sagen könnte, sodass mein Abgang keinen Verdacht erregte. Unglücklicherweise badete es jedoch in neuen Hormonen, mit denen ich noch nicht ganz zurechtkam, und verweigerte die Mitarbeit.
Scheiße! Ich sollte den Mund zumachen. Ich darf Tristan nicht zeigen, dass ich schwach bin. Ich bin eine starke Frau. Das war ich immer.
Sobald er merkte, dass mein Blick von ihm zu seinem Schreibtisch huschte, stürzte ich auf das Geschenk zu. Jep! Der erhöhte Östrogenspiegel einer Schwangeren hatte mein Hirn eindeutig durchbrennen lassen, sodass ich mir wie eine Geistesgestörte vorkam. Tristan versperrte mir den Weg und packte mein Handgelenk, bevor ich nach der kleinen Schachtel greifen konnte. Wie konnte er es wagen!
Ich wusste, er war manchmal ein Ekel; schließlich zwang ihn sein Job als Detektiv in verzweifelten Situationen dazu, wie eins zu handeln. Aber ich hatte nicht geahnt, dass er solch ein Ekel sein konnte. Innerlich schrie ich ihn an, er sollte mir verdammt noch mal aus dem Weg gehen – aber wieder bekam ich den Mund nicht auf.
Ich hatte meinen Job für ihn aufgegeben.
Ich hatte zugelassen, dass er mich in Gefahr brachte, und sogar geholfen, seine Ex-Freundin vor einem rauschgiftsüchtigen Irren zu retten, der sie beinahe an einen Zuhälter verkauft hätte.
Ich hatte meine Beine schön weit gespreizt, sodass er mich schwängern konnte. Um ehrlich zu sein, ich bedauerte unsere sexuelle Beziehung nicht. Wenn wir Sex hatten, raubte Tristan mir jedes Mal den Verstand, und zwar auf die exotischste und köstlichste Weise. Die vergangenen drei Wochen der Abstinenz, die meiner Genesung geschuldet waren, hatten mich lüstern gemacht und ich sabberte wie ein Tier in Hitze. Ich hatte mir gewünscht, dass mich dieser Mr. Sexy da drüben berührte und meine Welt auf den Kopf stellte, so wie vor dem beinahe tödlichen Zwischenfall, aber das hatte er nicht getan. Und bis jetzt hatte ich angenommen, dass die Schusswunde, die Kopfverletzung und der mehr oder weniger desaströse Undercover-Einsatz ihn ein bisschen davon abgeschreckt hätten, mich anzufassen. Ich hatte geglaubt, er wollte warten, bis es mir besser ging, dabei hatte er sich bloß ferngehalten, um die schlechte Nachricht leichter überbringen zu können.
Und dann im Krankenhaus hatte ich herausgefunden, dass ich schwanger war. Das kleine Glück in meinem Bauch kam unerwartet, aber nun, wo es passiert war, hätte ich froher nicht sein können – abgesehen von dem Du-bist-gefeuert-Teil gerade eben.
So vergalt er es mir? Der Mutter seines Kindes? Indem er mir den einzigen Job wegnahm, den ich hatte?
Und doch stand er da, ganz selbstgefällig, mit diesem niedlichen Grübchen im Kinn und der Narbe an seiner Oberlippe, die sein Lächeln zu einem schiefen Grinsen verzog, das durchaus sexy wirkte. Ah, wie ich mich danach sehnte, diese Lippe zu berühren! Und warum wurden meine Brustwarzen schon hart, wenn ich ihn bloß anschaute?
Hör auf, an Tristan und Sex zu denken! Mein Verstand beschloss, in meinem Hinterkopf laut zu werden.
Das alles hatte bestimmt was mit Kendra zu tun. Er liebte sie immer noch, und sosehr ich mir auch wünschte, er würde Julian, seinen älteren Bruder, und Kendra in Ruhe lassen, er würde sie nie aufgeben.
„Was ist das?“, fragte er und nahm das Geschenk mit seiner freien Hand, bevor ich es zu fassen bekam.
„Gib das zurück, du Arsch. Das ist nicht für dich.“ Ich zitterte am ganzen Körper, wand mich aus seinem Griff und versuchte wie ein kleines Mädchen, an die Schachtel heranzukommen, die er hoch über seinen Kopf hielt. Ich sprang ein paar Mal hoch. Die Szene erinnerte mich an einen Spielplatz, aber es war mir vollkommen egal, wie kindisch ich klang oder wirkte.
„Arsch? Allie, ich glaube, du hast meine Absicht missverstanden.“ Die Fürsorglichkeit in seiner Stimme passte nicht zu dem, was er gerade getan hatte. Hatte er tatsächlich die Eier, sich über mich lustig zu machen? Noch ein weiteres Wort und ich würde dafür sorgen, dass die kleinen Kugeln unter seinem Schwanz quadratisch wurden, und zwar für immer. Okay, so klein waren sie nicht. Genau genommen hatten sie die perfekte Größe und das richtige Gewicht, um in meine Handflächen zu passen, wenn ich ihm einen blies.
Oh Gott, hör auf, an seine Eier zu denken!
Aber natürlich konnte ich nichts daran ändern. Es war viel zu lang her, seit Tristan mit mir geschlafen hatte. Meine dreiwöchige Genesungszeit hatte nicht nur an meiner Gesundheit gezehrt, sondern auch an meinem Liebesleben. Was für eine Art Beziehung hatten wir überhaupt? Ich wusste, er war mein Boss – jetzt mein Ex-Boss – und einmal hatte er mich seiner kleinen Schwester als seine Freundin vorgestellt. Doch wir hatten nie besprochen oder definiert, was zwischen uns war. Es war einfach. Tja, nun konnte er dem Titel CEO die Bezeichnung Daddy hinzufügen.
„Ich verstehe deine Absichten sehr genau. Kein Wunder, dass Kendra dich niedergestochen hat. Du hast mich für einen Job benutzt und nachdem der erledigt war, hast du dich entschieden, mich einfach auf den Müll zu werfen.“
Inzwischen liefen mir dicke Tränen über die Wangen. Ich hatte nicht bemerkt, wie es anfing. Meine Hormone waren völlig außer Kontrolle geraten. Ich wollte mich in einer dunklen Ecke zusammenrollen, sodass jemand anders den Schlamassel, in dem ich mich befand, wegräumen konnte.
„Allie, Baby beruhige dich. Du weißt nicht, was du sagst.“
Als er mich Baby nannte, brach ich noch mehr zusammen und aus meinem Schniefen und Schnüffeln wurde lautes Schluchzen.
Die Tür zu seinem Büro flog auf und ein paar Leute riefen: „Überraschung!“ Unter ihnen waren Laura, meine Mitbewohnerin, Julian, Tristans Bruder, die Sekretärin vom Eingangsbereich und Gene und James, die mit Tristan zusammenarbeiteten. Was machte Laura bei Cross Enterprises? Ich dachte, sie hätte einen freien Tag.
„Wir brauchen noch ein paar Minuten“, sagte Tristan zu ihnen. Als sie mein verquollenes Gesicht sahen, verließen sie sichtlich verwirrt das Büro. Verwirrt war ich auch. Ich musste meine Gedanken ordnen.
„Nein, ich denke, wir sind hier fertig.“ Ich taumelte hinter ihnen her, aber Tristan war schneller und stellte sich mir in den Weg, bevor ich die sich schließende Tür erreichte.
„Allie, ich bitte dich! Lass mich erklären. Ich musste dich feuern.“
„Du bist der Boss. Du musst nichts tun, was du nicht willst, und offensichtlich sind wir nicht das, was du willst“, schrie ich. Oh Gott, was war ich laut! Als ob ich das gar nicht wäre, sondern jemand anders. „Ich kann einen neuen Job finden. Du bedeutest mir nichts. Ich kann das alles allein.“
War das überhaupt meine Stimme?
„Wir? Wie meinst du das?“ Tristan bemerkte, dass ich die kleine Schachtel anstarrte.
Er hielt mich an einer Hand fest und zog mich rückwärts zu seinem Schreibtisch. Ich hasste das. Ich fand es jämmerlich, dass ich wegen meiner noch angeschlagenen Gesundheit im Nachteil war. Seine pure Kraft war zu viel für meinen geschwächten, schwangeren Körper. Und warum wurde ich ganz plötzlich so schrecklich müde? Er klemmte mich zwischen seinen Hüften und dem Schreibtisch ein und stellte sich breitbeinig hin. Ich konnte nicht entkommen. Hitze breitete sich in meinem Unterleib aus.
Mein Handy vibrierte. Ich griff in meine Tasche. Es war eine SMS von Emma.
Emma: Ich nenne es im Moment Baby Puss 😉
Es war ein weiterer ihrer Vorschläge für einen Babynamen, die ich in den vergangenen drei Wochen erhalten hatte. Tristans kleine Schwester hatte mir geholfen, mein Geheimnis zu bewahren, indem sie im Krankenhaus die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung gefälscht hatte. Als Gegenleistung durfte sie den Namen des Babys aussuchen. Bis jetzt kamen alle von der Familie Feuerstein.
Tristan riss das Einwickelpapier von der Geschenkschachtel. Die durchsichtige Plastikdose enthielt die Schühchen, die ich eingepackt hatte und die der schönste Christbaumschmuck hätten werden können, den ich je gesehen hatte. Ich schmolz bei diesem Anblick dahin und spürte den Drang, die winzigen Baumwollschühchen zu nehmen und an meine Brust zu drücken, daran zu riechen und sie zu wiegen.
„Allie, was ist das?“ Er löste sich langsam von mir.
Der Moment war gekommen. Ich konnte es genauso gut sofort hinter mich bringen. Er hatte mich bereits gefeuert. Nun musste er mich nur noch gehen lassen. Uns gehen lassen.
Ich legte meine Hand auf meinen Bauch, strich sanft darüber und wisperte: „Betty oder Barney. Hoffentlich nicht Baby Puss. Hier.“ Ich zeigte auf meinen Leib.
„Du bist schwanger?“ Er stützte sich auf den Schreibtisch aus Kirschbaumholz.
Ich nickte, biss mir auf die Lippe und falls er Zweifel haben sollte, worauf ich mit den Schühchen hinauswollte, fügte ich leise hinzu: „Es ist von dir.“
Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich nach einer Papiertüte suchen müsste, damit er nicht hyperventilierte. Doch Tristan wirkte ruhiger als ein Faultier. Das leichte Zucken seiner Oberlippe – die mit der Narbe, die ich so unwiderstehlich sexy fand – verwirrte mich. Ein Teil von mir, der ausgehungerte, wollte seinen Mund küssen, aber der vorsichtige Teil fragte sich, was in Tristan vorging.
Ehe ich es mich versah, war ich in der Luft und Tristan wirbelte uns mitten in seinem Büro herum, mit einer Geschwindigkeit, die mir wie eine Million Stundenkilometer vorkam. Meine Beine flogen nach hinten. Ich schlang meine Arme um seinen Hals, presste mich an seinen Körper und klammerte mich an ihn, als ob es das letzte Mal wäre. In mir zog sich alles zusammen und ich wünschte, er würde mich nie mehr loslassen. Seine muskulöse Brust passte sich meiner an und ich hielt mich fest und wünschte mir, wir würden für immer so vereinigt bleiben. Ich wollte nicht, dass er mich verließ. Ich wollte, dass wir zusammen waren – mit Betty oder Barney oder Puss. Es spielte keine Rolle, solange Tristan uns beide wollte.
Ein Glücksgefühl erfüllte mich plötzlich und ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Unglücklicherweise entschied mein Körper ganz allein, was er wollte. Ein seltsames Unbehagen brachte meinen Magen in Aufruhr und ich drückte Tristans Schultern, damit er aufhörte, sich zu drehen. Er setzte mich auf dem dicken Teppich ab und ich rannte zu seinem Schreibtisch, wo ich mein karges Frühstück in den Mülleimer erbrach. Hockend wartete ich ab, bis der Raum aufhörte, zu schwanken, und die kalten Schweißausbrüche vorüber waren. Ich schaute zu Tristan hoch.
Er hatte sich nicht gerührt, sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Schock, Angst, Verwirrung und Freude. Ich glaubte, in seinem Gehirn war gerade erst angekommen, was meine Worte bedeuteten.
„Es war ja klar, dass genau in dem Moment, in dem ich dir von meiner Schwangerschaft erzähle, meine Morgenübelkeit einsetzen muss.“
„Wir sind schwanger?“ Immer noch geschockt zeigte er mit einem zitternden Finger auf mich. „Ist das wirklich wahr?“
Tristan Cross war kein Mann, den man leicht überraschen konnte. Würde er damit genauso gut umgehen können, wie ich es gekonnt hatte? Eine Schwangerschaft war immer weit davon entfernt gewesen, ganz oben auf meiner To-do-Liste zu stehen. Bevor ich Tristan begegnete, war tatsächlich mein ganzes Leben nur darauf ausgerichtet gewesen, für die Sicherheit meiner Mutter zu sorgen und mich an David Wright zu rächen, dem Mann, der unser Leben ruiniert hatte. Aber Tristan hatte sich um den Kerl gekümmert und dafür gesorgt, dass meine Mutter und ich sicher waren. Und nun, nachdem ich das Geheimnis drei lange Wochen für mich behalten hatte, nachdem ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und es ihm erzählt hatte, fühlte ich mich frei. Als ob mir eine gewaltige Last von den Schultern genommen worden wäre. Ja, ich weiß, man sollte denken, dass ich als Ex-Polizistin und furchtlose Karatekämpferin den Mut haben würde, es Tristan früher zu sagen. Aber ein Mann, der tiefgehende Vernarbungen hatte, musste so etwas zur richtigen Zeit erfahren. Ich wollte ihn ganz bestimmt nicht dermaßen erschrecken, dass er sich gezwungen fühlte, eine Bindung einzugehen, so wie Kendra es versucht hatte.
„Ja, es ist noch früh. Gerade über einen Monat, aber es steht fest.“ Ich stand auf und spürte, wie sich meine Mundwinkel zu einem vorsichtigen Lächeln verzogen, als seine Augen zu leuchten begannen.
„Und du denkst, ich hätte dich gerade gefeuert?“
„Du hast mich gerade gefeuert.“ Ich trat von einem Fuß auf den anderen und krallte meine Hände in den Stoff meines Hosenanzugs. Es juckte mich, meine Fingerknöchel knacken zu lassen.
Tristan eilte an meine Seite und reichte mir eine Schachtel Kleenextücher. Ich wischte mir den Mund ab.
„Ich muss mich waschen.“ Ich ging dorthin, wo ich sein Badezimmer vermutete. Aufgeregt lief er hinter mir her. Das Geräusch seiner Schritte machte mich nervös. Würde er nun seine Meinung ändern, wo er wusste, dass ich sein Kind erwartete? Versuchte er, tapfer zu erscheinen, weil er mich gefeuert hatte? Ich wollte den Job nicht aus Mitleid, aber sosehr ich auch versuchte, mir einzureden, dass ich dieses Baby allein großziehen könnte, die Aussicht auf eine Familie – mit Tristan und mir – elektrisierte mich. Konnten wir möglicherweise so eine Familie werden wie Tristans? Eine, wie ich sie mir immer gewünscht hatte, die mir aber von David Wright gestohlen wurde?
„Das hast du missverstanden. Ich habe dich gefeuert, weil ich dir in dieser Firma einen anderen Job anbieten muss. Und Laura auch. Ihr beide werdet die Abteilung für Menschenhandel leiten. Weil diese eigentlich Teil einer Stiftung ist, die gegründet wurde, um Opfer von Entführungen zu befreien, gehört sie nicht offiziell zu Cross Enterprises, aber all unsere Mittel stehen euch zur Verfügung.“
Ich fuhr herum, um ihn anzusehen, meine Stimme war kaum mehr als ein Wispern: „Was?“ Das würde er für mich tun? Er würde mir helfen, die Frauen zu retten, von denen ich wusste, dass sie sexuell missbraucht und misshandelt wurden? Dieses Angebot war zu gut, um wahr zu sein. Solche Sachen passierten Leuten wie mir nicht. Mir tat das Herz weh, wenn ich an all die Frauen dachte, denen ich begegnet war und die keine Hoffnung mehr hatten. Wenn wir nur einer von ihnen helfen könnten, wäre es das wert.
Und war meine beste Freundin die ganze Zeit informiert gewesen und hatte mir nichts gesagt? Konnte ich ihr deswegen Vorwürfe machen? Wenn Tristan Cross einen bat, etwas geheim zu halten, nun, dann musste man den Mund halten. Ich hatte das Gefühl, unsere Verabredung zum Dinner vor dem Undercover-Einsatz war mehr ein Geschäftsabschluss gewesen, den er schon vor einigen Wochen geplant hatte.
„James würde auch mit uns zusammenarbeiten?“, fragte ich. Er war an dem Tag, an dem wir Kendra gerettet hatten, in geheimer Mission dabei gewesen. Wahrscheinlich hatte er versucht, jemanden zu retten.
„Ja. Ich habe ihn eingestellt. Er gehört zu euren Ressourcen.“
Meine Augen brannten und ich schüttelte den Kopf. Dieser Mann, den ich vor anderthalb Monaten kennengelernt hatte, war nicht nur ein Adonis, der direkt dem griechischen Götterhimmel entsprungen war, sondern auch fürsorglicher und mitfühlender als Mutter Teresa.
Er nahm meine Hände in seine und suchte meinen Blick. Die haselnussbraunen Augen, die ich so sehr liebte, leuchteten auf.
„Du hättest deine eigene Abteilung, hier in der Zentrale. Du würdest ein Team bei der Rettung der Frauen leiten, denen wir im Hotel nicht helfen konnten, und aller anderen, die Hilfe benötigen. Ich dachte, das würde dir viel besser gefallen als öde verdeckte Ermittlungen. Und ehrlich gesagt, würdest du dich bestimmt langweilen als Bodyguard oder wenn du stundenlang irgendeine Bude observieren müsstest. Auf diese Weise würdest du tun, was du willst. Dafür ist dein Bulleninstinkt ein Bonus. Der Job ist perfekt auf dich zugeschnitten und dein Büro ist direkt nebenan.“ Er zeigte auf eine Wand.
Ich erinnerte mich, dass ich eine Reihe Türen gesehen hatte, die von Tristans Büro abgingen, obwohl ich ihn nie gefragt hatte, wohin sie führten.
„Wirklich?“ Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Er feuerte mich nicht. Tristan wollte, dass wir zusammenarbeiteten, und hatte diese Abteilung extra für mich gegründet. Und für die Mädchen, die wir zuvor nicht hatten retten können.
„Du bist schwanger?“, wiederholte er und streckte seine Hand nach meinem Bauch aus.
Ich nickte und spürte, wie mein Lächeln breiter wurde. Tristans Fingerspitzen berührten den Bereich unterhalb meines Nabels und langsam schob sich seine ganze Handfläche auf meinen Leib. Die Wärme, die davon ausging, breitete sich an allen richtigen Stellen meines Körpers aus und ich fühlte wieder dieses anregende Kribbeln zwischen meinen Beinen. Seine andere Hand wanderte zu meiner Hüfte und zog mich enger an sich. Wie gebannt schaute er auf meinen Bauch.
„Ja. Ich bin schwanger.“ Ich legte meine Hand auf seine und hielt sie fest. Ich traute mich nicht zu glauben, dass dies tatsächlich ein glücklicher Augenblick war, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Tristan rannte nicht weg und bei all seiner Benommenheit stand ein Funkeln in seinen Augen, das ich nie zuvor gesehen hatte.
„Wir werden ein Baby bekommen?“, fragte er erneut und kniete sich vor mich hin.
„Ja.“ Ich spürte, dass meine Augen sich mit Tränen füllten.
Er hob mein Shirt hoch und küsste meinen Bauch um den Nabel herum. Erst waren seine zärtlichen Küsse behutsam und liebevoll. Als sie tiefer wanderten und dabei unregelmäßige Muster auf meinen Bauch zeichneten, verstärkte sich die Hitze seines Mundes auf meiner Haut. Seine Hände hielten meine Hüften fest. Meine Sehnsucht nach seiner Berührung vertiefte sich. Seine heißen Lippen hinterließen unsichtbare Spuren auf meinem Bauch. Mit jedem Augenblick wurde der sanfte Druck verlangender und da wusste ich, dass Tristan genauso ausgehungert war wie ich.
USA Today Bestseller Autorin Lacey Silks schreibt erotische und zeitgenössische Liebesromane mit einem Hauch von Spannung und Krimi. Die Geschichten sind von ihrem Leben, Träumen und Fantasien inspiriert. Sie ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Gerne benutzt sie ihren Ehemann als Versuchskaninchen für ihre intimen Szenen – er sagt, dass ihn das nicht im Geringsten stört.
Lacey liebt es, ihre Leser zum Erröten zu bringen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht nur in eine neue Welt eintauchen, sondern die Protagonisten verkörpern. Nichts befriedigt sie mehr, als mit den Emotionen ihrer Leser zu spielen – na ja, eine Sache tut das vielleicht doch 😉
Sie mag Männer mit großen Füßen, die Schamesröte auf den Wangen einer Frau und sexy Dessous, vor allem wenn die Unterwäsche vom Körper gerissen wird. Wie Gott den Menschen geschaffen hat, ist ihr Lieblingsoutfit.
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